07.09.12
Johannes, Tobi, Patrycja und Kristin haben uns um ein Uhr an der Mensa getroffen.
Die Essensausgabe läuft folgendermaßen ab. Man nimmt sich ein Tablett, kommt an der Salattheke vorbei, kann sich dann zwischen einem Glas Wasser, Milch, oder Traubensaft wählen und dann kommt man erst zu dem 'richtigen' Essen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich es bisher nicht wirklich lecker fand. Es gab schon zwei mal Köttbullar. Das letzte mal wollte ich mir genüsslich ein Glas Milch einschenken. Für meinen Geschmack sah diese Milch etwas Dickflüssig aus... es war Buttermilch... Klasse. Diese ganzen Packungen mit ihren Aufschriften... Jedes Wort sieben Zeilen lang, mit jeweils 13 Ö's und neun Ä's.
Ich habe (versucht) Sahne zu kaufen. Möchte morgen mal etwas kochen. Ich hoffe zumindest, dass ich Sahne gekauft habe und es nicht nur Kondensmilch war oder so.
Wie auch immer.
Nach dem Essen waren wir noch einen Kaffee trinken. Da die Bibliothek direkt neben der Cafeteria ist, habe ich direkt noch meinen Bibliotheksausweis abgeholt, den ich wenige Tage vorher beantragt habe.
Danach habe ich mir das Vaasaner Hallenbad mal näher angeschaut. Selbst verständlich wird auch hier die Saunakultur sehr hoch gehalten. Hier gibt es an jeder Dusche einen Seifenspender. Total nützlich. Ich hoffe zumindest, dass es Seife ist. Anderenfalls habe ich mir Desinfektionsmittel in die Haare geschmiert :-D
Die Halle an sich sah aus, als würde jeden Moment ein Wettkampf losgehen. Es gab eine Tribüne mit vielen Sitzen, eine 50-Meter Bahn und eine riesen Anzeigetafel. Nachdem ich den ersten Kilometer Kraul geschwommen bin, begann auf der Nachbarbahn eine Auswahl der Vaasaner Jugend zu schwimmen. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon sehr lange keinen mehr so gut hab schwimmen sehen. Pfeilschnell.
Ich hab zwar meine 'normalen' zwei Kilometer geschafft, aber nach der längeren Pause war es schon happig.
Auf dem Rückweg zu meinem Wohnheim ist mir etwas tolles aufgefallen. Hier haben die ganzen alten Menschen, so wie bei uns, einen Rollator. Doch nicht so einen 'normalen', nein, nein! Die Rollatoren hier sehen eher aus wie zwei Roller, die man aneinander gehangen hat. Die alten Menschen cruisen viel mehr durch die Stadt:
Das ist nicht nur cool, sondern macht die Menschen auch mobiler.
Am Abend sind Patrycja, Kristin und ich ins O'Malley's gegangen. Einen Irish Pub, der mitten in der Stadt liegt. Dort haben wir ein wenig Billard gespielt und ich habe ein Newcastle brown Ale getrunken. Die Mädels hatten recht bald keine Lust mehr. Das war aber kein Problem, da Juho mit anderen Finnen im Anmarsch war. Dascha, Darina, Juho, Ossi, Samu, Miska + Freundin. Eine sehr nette Runde. Wie es aber immer so ist, wenn mehrere Gleichsprachige auf einem Haufen sind, man verfällt schnell in seine Muttersprache. Gerade wenn einem eine Vokabel nicht einfällt. Als sie allerdings gemerkt hatten, dass ich, auf Grund Ihrer Sprache, ahnungslos am Tisch saß, brachten sie mir einen Satz bei: "Puhu saatana englantia!" Es bedeutet so viel wie: Jetzt sprecht doch endlich Englisch verdammt!
Darina, gebürtige Ukrainerin, ist schon seit über einem Jahr hier und außerdem mit Ossi (einen Finnen + Hauptkoordinator für die Erasmusstudentenbetreuung) zusammen. Dennoch ist sie nicht in der Lage gewesen, dem Gespräch der Finnen unter sich zu folgen. Das macht mir ja viel Mut für meinen Sprachkurs...
Auf der Toilette habe ich etwas nettes entdeckt:
Wenn man sich also die Hände getrocknet hatte, konnte man eine Klappe umlegen, um sich noch etwas das Gesicht zu wärmen... Jetzt lache ich noch, aber wenn es wirklich mal richtig kalt hier wird, verstehe ich es vielleicht.
Wir sind gegen Mitternacht gegangen.. haben dann noch schnell etwas gegessen und sind dann nach Hause gegangen.
08.09.12
Ich habe mir zum Frühstück ein leckeres Rührei gemacht. Ich wollte schon seit einigen Tagen erwähnen, dass ich hier ab und zu Aromat benutze. Ich weiß, dass das total verpönt ist in jeder Küche, doch hey, ich bin nur ein mal Student. Und bis auf Salz und Nelkenpfeffer habe ich noch nichts
Eigentlich wollte ich nach dem Essen joggen gehen, doch wie es eben so ist: es hab angefangen zu hageln. Ich hab mich also mit Phil getroffen und wir sind ins Gym gegangen. Dort haben auch schon Johannes, Tobi und Fabian trainiert. Wir haben uns ausgemacht die Sauna in Olympia zu buchen. Ich bin also fleißig in meinem Wohnkomplex gegangen, habe die Sauna gebucht und habe die Info via Facebook nach Lina (da wohnen die anderen) weitergeleitet.
Die Mädels meinten, dass sie nicht nach Olympia fahren wollten und plötzlich hatten auch die Jungs keine Lust mehr... Eine Schande, wer da einen Zusammenhang sieht ;-) Ich bin dennoch in die Sauna gegangen. Es war fürchterlich heiß. Ich saß ganz oben... Durch den Aufguss wären mir fast die Ohren abgefallen und die stechende Hitze schien mir meinen Rücken zu verbrennen. Es waren gefühlte dreihundert Grad Celsius. Eigentlich habe ich die Hoffnung gehegt, dass meine Saunabesuche im Gym mich bereits auf dreitausend Grad abgehärtet hätten, aber gegen die vier Millionen Grad im Wohnheim war ich machtlos^^ Ich habe drei Gänge gemacht. Erst beim letzten konnte ich dauerhaft ganz oben bei 7 Milliarden Grad schmoren. Man muss aber auch dazu sagen, dass ich da nicht mehr so viel aufgegossen habe. Am Ende habe ich die Sauna ausgestellt, sodass sie sich von ihren zwei Billionen Grad abkühlen konnte. Ist mir ein Rätsel, wer eine Sauna mit 4 Trillionen °C baut
;-)
;-)
Alles in allem war es doch recht schön.
Ich werde jetzt ins Bett gehen.
Bis dann













