Samstag, 8. September 2012

International in Vaasa

07.09.12

Johannes, Tobi, Patrycja und Kristin haben uns um ein Uhr an der Mensa getroffen. 
Die Essensausgabe läuft folgendermaßen ab. Man nimmt sich ein Tablett, kommt an der Salattheke vorbei, kann sich dann zwischen einem Glas Wasser, Milch, oder Traubensaft wählen und dann kommt man erst zu dem 'richtigen' Essen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich es bisher nicht wirklich lecker fand. Es gab schon zwei mal Köttbullar. Das letzte mal wollte ich mir genüsslich ein Glas Milch einschenken. Für meinen Geschmack sah diese Milch etwas Dickflüssig aus... es war Buttermilch... Klasse. Diese ganzen Packungen mit ihren Aufschriften... Jedes Wort sieben Zeilen lang, mit jeweils 13 Ö's und neun Ä's. 
Ich habe (versucht) Sahne zu kaufen. Möchte morgen mal etwas kochen. Ich hoffe zumindest, dass ich Sahne gekauft habe und es nicht nur Kondensmilch war oder so.
Wie auch immer.
Nach dem Essen waren wir noch einen Kaffee trinken. Da die Bibliothek direkt neben der Cafeteria ist, habe ich direkt noch meinen Bibliotheksausweis abgeholt, den ich wenige Tage vorher beantragt habe. 
Danach habe ich mir das Vaasaner Hallenbad mal näher angeschaut. Selbst verständlich wird auch hier die Saunakultur sehr hoch gehalten. Hier gibt es an jeder Dusche einen Seifenspender. Total nützlich. Ich hoffe zumindest, dass es Seife ist. Anderenfalls habe ich mir Desinfektionsmittel in die Haare geschmiert :-D
Die Halle an sich sah aus, als würde jeden Moment ein Wettkampf losgehen. Es gab eine Tribüne mit vielen Sitzen, eine 50-Meter Bahn und eine riesen Anzeigetafel. Nachdem ich den ersten Kilometer Kraul geschwommen bin, begann auf der Nachbarbahn eine Auswahl der Vaasaner Jugend zu schwimmen. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon sehr lange keinen mehr so gut hab schwimmen sehen. Pfeilschnell. 
Ich hab zwar meine 'normalen' zwei Kilometer geschafft, aber nach der längeren Pause war es schon happig.

Auf dem Rückweg zu meinem Wohnheim ist mir etwas tolles aufgefallen. Hier haben die ganzen alten Menschen, so wie bei uns, einen Rollator. Doch nicht so einen 'normalen', nein, nein! Die Rollatoren hier sehen eher aus wie zwei Roller, die man aneinander gehangen hat. Die alten Menschen cruisen viel mehr durch die Stadt:


Das ist nicht nur cool, sondern macht die Menschen auch mobiler. 
Am Abend sind Patrycja, Kristin und ich ins O'Malley's gegangen. Einen Irish Pub, der mitten in der Stadt liegt. Dort haben wir ein wenig Billard gespielt und ich habe ein Newcastle brown Ale getrunken. Die Mädels hatten recht bald keine Lust mehr. Das war aber kein Problem, da Juho mit anderen Finnen im Anmarsch war. Dascha, Darina, Juho, Ossi, Samu, Miska + Freundin. Eine sehr nette Runde. Wie es aber immer so ist, wenn mehrere Gleichsprachige auf einem Haufen sind, man verfällt schnell in seine Muttersprache. Gerade wenn einem eine Vokabel nicht einfällt. Als sie allerdings gemerkt hatten, dass ich, auf Grund Ihrer Sprache, ahnungslos am Tisch saß, brachten sie mir einen Satz bei: "Puhu saatana englantia!" Es bedeutet so viel wie: Jetzt sprecht doch endlich Englisch verdammt! 
Darina, gebürtige Ukrainerin, ist schon seit über einem Jahr hier und außerdem mit Ossi (einen Finnen + Hauptkoordinator für die Erasmusstudentenbetreuung) zusammen. Dennoch ist sie nicht in der Lage gewesen, dem Gespräch der Finnen unter sich zu folgen. Das macht mir ja viel Mut für meinen Sprachkurs...
Auf der Toilette habe ich etwas nettes entdeckt:


Wenn man sich also die Hände getrocknet hatte, konnte man eine Klappe umlegen, um sich noch etwas das Gesicht zu wärmen... Jetzt lache ich noch, aber wenn es wirklich mal richtig kalt hier wird, verstehe ich es vielleicht. 
Wir sind gegen Mitternacht gegangen.. haben dann noch schnell etwas gegessen und sind dann nach Hause gegangen.

08.09.12

Ich habe mir zum Frühstück ein leckeres Rührei gemacht. Ich wollte schon seit einigen Tagen erwähnen, dass ich hier ab und zu Aromat benutze. Ich weiß, dass das total verpönt ist in jeder Küche, doch hey, ich bin nur ein mal Student. Und bis auf Salz und Nelkenpfeffer habe ich noch nichts
Eigentlich wollte ich nach dem Essen joggen gehen, doch wie es eben so ist: es hab angefangen zu hageln. Ich hab mich also mit Phil getroffen und wir sind ins Gym gegangen. Dort haben auch schon Johannes, Tobi und Fabian trainiert. Wir haben uns ausgemacht die Sauna in Olympia zu buchen. Ich bin also fleißig in meinem Wohnkomplex gegangen, habe die Sauna gebucht und habe die Info via Facebook nach Lina (da wohnen die anderen) weitergeleitet. 
Die Mädels meinten, dass sie nicht nach Olympia fahren wollten und plötzlich hatten auch die Jungs keine Lust mehr... Eine Schande, wer da einen Zusammenhang sieht ;-) Ich bin dennoch in die Sauna gegangen. Es war fürchterlich heiß. Ich saß ganz oben... Durch den Aufguss wären mir fast die Ohren abgefallen und die stechende Hitze schien mir meinen Rücken zu verbrennen. Es waren gefühlte dreihundert Grad Celsius. Eigentlich habe ich die Hoffnung gehegt, dass meine Saunabesuche im Gym mich bereits auf dreitausend Grad abgehärtet hätten, aber gegen die vier Millionen Grad im Wohnheim war ich machtlos^^ Ich habe drei Gänge gemacht. Erst beim letzten konnte ich dauerhaft ganz oben bei 7 Milliarden Grad schmoren. Man muss aber auch dazu sagen, dass ich da nicht mehr so viel aufgegossen habe. Am Ende habe ich die Sauna ausgestellt, sodass sie sich von ihren zwei Billionen Grad abkühlen konnte. Ist mir ein Rätsel, wer eine Sauna mit 4 Trillionen °C baut
;-)

Alles in allem war es doch recht schön.
Ich werde jetzt ins Bett gehen.

Bis dann 

Donnerstag, 6. September 2012

Die Zeit verfliegt

04.09.12

Die Zeit verfliegt wie im Fluge und ich komme kaum hinterher meinen Blog zu aktualisieren. Auch passieren hier immer so viele Dinge, die ich gerne hier erwähnen würde. Doch wenn man am Abend hier in das Wohnheim kommt, erinnert man sich nur noch an die Hälfte. Und das obwohl ich versuche mir viel aufzuschreiben und von allem Bilder zu machen. Ich werde alt... :-D
Heute war die offizielle Campusrallye. Denn auch für die Finnischen "Ersties" hat die Uni jetzt angefangen. Wir haben uns gegen 12 Uhr an der Uni getroffen und sind erst mal Mittagessen gegangen. Wir waren noch nicht ganz sicher, ob wir wirklich an der Rundführung und den ganzen Spielchen teilnehmen wollten. Es waren doch eine menge Leute und so richtig hatten wir keine Lust. Die Jungs und ich haben überlegt Sport zu machen. Also ab nach Hause und Sachen gepackt. 
Als ich nach dem Training in meine Wohnung kam, ist mir zuerst die Küche aufgefallen. Mein Mitbewohner, sein Name wird in etwa "Iuschn" ausgesprochen, hatte gekocht. Von Nudeln., über Knoblauch, bis Zwiebel war alles auf dem Boden vertreten. Und im Abfluss stand das Wasser in beiden Becken. Wobei es auch gut eine Bouillon hätte sein können, weil da alles mögliche drin rumschwamm. Da er schon mal versprochen hatte einen Klempner zu rufen und nicht passiert ist, habe ich mich entschlossen das zu reparieren. Also die hohle Hand auf beide Abflüsse gesetzt und versucht die Funktionsweise eines Pümpels zu imitieren. Es hat sogar funktioniert! Nachdem alles abgeflossen war, habe ich den Siphon abgeschraubt und da mal etwas drin rum gestochert. Ekelhaft. Ein paar Brocken konnte ich entfernen. 
Bei der Gelegenheit habe ich auch direkt noch gewischt, da ich am Abend Besuch von Patrycja, Kristin, Janine und Phil erwartet habe. Wir haben uns entschlossen Beer Pong zu spielen. Ein Spaß! 
Für alle die nicht so recht wissen was das ist: http://www.youtube.com/watch?v=8oIZ9bZoi3c










Eigentlich ist es etwas hart in dem Fall die Uhrzeit zu verraten. Nur soviel sei gesagt: Es war früh. Wir wollten nämlich zu einer Party (ja Mama ich weiß), die uns als legen... wait for it...där verkauft wurde. Wir standen also kurz nach 18 Uhr vor diesem Club in der Schlange und nichts ging mehr. Ich habe zwei Stunden angestanden, bis ich keinen Bock mehr hatte. Wir sind dann zu McDonald's. Anstehen macht hungrig. Auf dem Weg haben wir folgendes gesehen:


HESBURGER!!! Wie cool ist das denn? Aber die anderen wollten lieber in das amerikanische Spezialitätenrestaurant zur 'Goldenen Möwe'. Hinter mir in der Schlange standen ein paar Finnen. Ich dachte mir: Mist, der Sprachkurs hat noch nicht angefangen und eigentlich kannst du kaum Finnische Wörter, außer 'Prost' und 'Bußgeld'. Also habe ich den Mann hinter mir in der Schlange gefragt, wie ich denn meine Bestellung auf Finnisch aufgebe. Es war irgendwas mit BigMc ruokajärjests... den Rest weiß ich nicht mehr. Aber es hat geklappt! 
Wir haben später noch mal versucht in den Schuppen zu gelangen, was dann auch geklappt hat. Als ich das Männerklo aufgesucht hatte ist mir eine Sache aufgefallen, die ich schon fast vergessen hatte. Snus (http://de.wikipedia.org/wiki/Snus) Eine Art Kautabak in einem kleinen Beutel, den man sich in dem Mund schiebt. Vorzugsweise unter die Oberlippe. Auf dem Klo spucken es dann alle wieder aus. Ich habe das mal in Schweden probiert und es war einfach ekelhaft.


Haben noch auf den Tischen getanzt. Bin spät nach Hause. Vor meiner Haustür habe ich noch meinen Mitbewohner getroffen. Er arbeitet für die Post und muss gegen halb vier immer anfangen, Briefe auszutragen. 

05.09.12

Kopfschmerzen. Trockener Mund. Ich fühle mich, als sei ich 95 Jahre alt. Bin ich aber nicht. Also 3 Gläser Wasser getrunken, eine halbe Stunde gewartet und dann los gejoggt. 
Das mache ich wahrscheinlich nicht so schnell wieder, da mir Hunde-elend war. Nach einer Dusche und etwas Essen war die Freude wieder groß, da Kristin und ich zusammen zum Kletterturm fahren wollten. 
Brrrrr... Brrrrr.... Das Handy vibriert. Kristin: "Boa ich bin noch so kaputt von gestern, ich kann noch nichts sportliches machen"
NEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNN
Also doch wieder nur ein Nutella-Brot geschmiert, denn alleine macht ja Sportklettern keinen Sinn. Aber nächste Woche gehe ich auf jeden Fall. Egal ob mit oder ohne Begleitung.
Am Abend hatte Juho zu einer kleinen Pizzarunde bei sich eingeladen. Er hatte die Zutaten gekauft und nun konnten alle Nationalitäten ihre eigene Wunschpizza backen. Zum kennen lernen haben wir kleine Namensspiele gemacht. Nach dem Prinzip von "ich packe meinen Koffer und nehme mit" nur mit Namen, Hobby und Herkunftsland. Ich persönlich fand den Muslim Jaber Elfasi sehr interessant. Er kannte weder Salami, noch Minigolf, wusste nicht so recht, ob er Käse essen darf und hat mir verweigert, mir ein Bier aus dem Kühlschrank zu reichen. Er darf niemanden beim Trinken 'helfen'. Na ja, der Grieche, der neben ihm stand, hat aufmerksam reagiert und mir eins gegeben. 



 Die Nachspeise war der Hammer. Von Juhos Oma gepflückte Heidelbeeren mit Vanilleeis. Ich musste davon einfach zwei Portionen essen.

Wir haben auch ein normales Gruppenbild, aber das wäre ja langweilig^^
Gegen 22 Uhr hat sich der ganze Spaß aufgelöst. Einige sind noch ins Hullu Pullo, aber das habe ich diesmal gelassen. Ich war noch zu fertig vom Vortag. Abends über Facebook wollte zwar Patrycja Phil und mich noch überzeugen wegzugehen, aber das war vergebens.

06.09.12

Vollkommen erholt bin ich zur Uni gefahren. Erinnert ihr euch noch an die roten Overalls die hier alle Studenten haben und bei besonderen Feiern anziehen? Ich habe mir eine bestellt. Jede Hochschule in Vaasa hat ihre eigene Farbe. Ich werde mit einem kräftigen Rot-ton ausgestattet. Den Brauch gibt es scheinbar in ganz Finnland. 
Danach war ich alleine fix im Gym und einkaufen. Jetzt wird es langsam dunkel und ich überlege noch mal nach Lina zu fahren. Eine Bolivianerin hat Geburtstag und hat eingeladen. 

Da heute nichts weiter passiert ist, kommen nun noch ein paar kleine Dinge aus dem Nähkästchen.
Es fängt an kalt zu werden. Ich überlege mir jetzt schon Handschuhe zu kaufen. Es hat zwar heute die Sonne geschienen und dennoch war es frisch an den Pfötchen.
Ich muss noch mal hervorheben, wie schön Vaasa ist. Es gibt hier zwar auch andere Stimmen die sagen, dass sie es hässlich finden, aber ich bin hier vollends zufrieden. Vielleicht habe ich mich zu sehr an mein Chemnitz gewöhnt :-D 

Ich habe heute im Mini Mani Pfandflaschen aus dem Lidl abgegeben. Der doofe Automat hat zwar sämtliche Flaschen geschluckt, sie aber nicht auf meinem Bon vermerkt. Man bedenke: es gibt 40 Cent Flaschenpfand.  Auf dem Display erschien zwar ein kleines Hinweisschild, aber das war in Finnisch und außerdem mit keinem  Piktogram versehen, welches auf solch eine Gaunerei hätte aufmerksam machen können. 
Ich kam nicht umher die Bierpreise zu fotografieren. Ich glaub das lasse ich mal unkommentiert. Spricht ja für sich:



Das soll es erst mal gewesen sein. 
Bis zum nächsten Eintrag. Und danke für den ganzen Zuspruch den ich von allen Seiten erhalte.

Montag, 3. September 2012

noch mal zum 01.09.12

Bin abends nach Lina gefahren um Kristin und Patrycja einzusammeln. Wollten gemeinsam zu Juho gehen. Er hat nämlich zu der ersten Pre-Party aufgerufen, bevor es zum Fonana Club gehen sollte. Waren circa 15 Mann. Aus Finnland, Deutschland, Polen, Ukraine, Kanada,... Haben uns in der Einraumwohnung von Juho um den Tisch der offenen Küche gestellt und "Kennenlernspiele" gespielt. War sehr nett. Später sind wir in die Stadt aufgebrochen. Die Schlange vor dem Fontana war viel zu lang. Man hätte locker eine Stunde gewartet um in den Laden zu kommen. Also haben sich Juho, Miska Lahti, Darina Shylina, Katazyna Kmiecik und ich entschlossen doch ins Hullu Pullo zu gehen. Mir wurde gesagt, dass es frei übersetzt soetwas wie 'wilde Alkoholflasche' heißt. Haben viel getanzt. Erinnert ihr euch an die Urinale mit der Stütze für den Kopf? Ich kam einfach nicht umher das zu fotografieren:


Gegen 2 Uhr bin ich nach Hause gedüst.
Damit ihr einigermaßen wisst wo ihr mich einzuordnen habt, habe ich euch mal eine kleine Karte erstellt von den Orten, an denen ich mich öfters aufhalte:

Alle wichtigen Orte sind markiert und mit einem kleinen Kommentar versehen.

02.09.12

Ich wache gegen 12 Uhr auf. Ich habe extremen Hunger. Im Kopf gehe ich durch, was für Köstlichkeiten mir mein Kühlschrank bieten kann. Cola, Fruchtzwerge, Eier... EIER! Das wärs jetzt. Also raus aus den Federn und zur Pfanne gegriffen. Halt, ich habe gar keine... Naja, ein beschichteter Topf sollte es auch tun. Eier und etwas Öl in den Topf und ab damit auf den Ofen. Erhitzt und Gewürze dazu gegeben. Beim Rühren stelle ich fest, dass sich die eh schon angekratzte Beschichtung meines Topfes langsam auflöst und in meinem Ei verteilt. Klodeckel also hoch und Ei rein. Wird es also doch nur eine Nutellastulle. Auch ok. Nachdem ich noch etwas an meinem Stundenplan gefeilt habe, bin ich duschen gegangen. Die Zimmertüren sind hier so konzipiert, dass wenn sie einmal zufallen, auch wirklich zu sind. Es gibt zwar einen kleinen Hebel, mit welchem man das ändern kann, aber den habe ich vorher nicht umgelegt. Ich komme also nur im Handtuch aus der Dusche wieder und die Tür ist zu. Ich hatte kein Handy bei mir, draußen hat es geregnet und mein Mitbewohner war nicht da. KLASSE! Ich habe wirklich verzweifelt im Bad nach dem Schlüssel gesucht und war schon drauf und dran mir Gedanken zu machen, wie ich jetzt den Schlüsseldienst erreichen könnte, als mir aufgefallen ist, dass der Schlüssel auf dem Küchentisch lag... Die Küche sieht übrigens immer schlimmer aus. Alles schmutzig. Ich glaub da lässt sich ein Mann zu Mann Gespräch mit meinem autoritärem Pädagogengesicht nicht vermeiden. 
Ich war noch bei Lidl und MiniMani einkaufen. Die wichtigsten Punkte auf meiner Einkaufsliste: Ein paar Hausschuhe (damit ich nicht ständig durch den Dreck mit meinen Socken laufen muss) und eine richtige Pfanne :-) Beides bekommen und da war ich erst mal glücklich. 

Hier in Finnland gibt es ein ganz typisches Gebäck. 


Der Name dieser kleinen Köstlichkeit könnte nicht Finnischer sein: Riisipiirakka Laktoositon
Im Grunde ist es eine dünne Teigtasche, die mit Kartoffelstampf gefüllt ist. Ich werde noch weiter Recherchieren, da ich nicht absolut sicher bin ob es eine Kartoffelfüllung ist^^ Ich esse es schon deshalb recht häufig, da es wirklich günstig und lecker ist.

Am Abend war wieder ein gemütliches Beisammensitzen in Lina. Katazyna Kmiecik hatte eingeladen und diesmal war die Wohnung übervoll mit Leuten, die von überall her kamen. Internationale Trinkspiele wurden ausgetauscht und es wurde viel gelacht. Auch die Bedeutung von BYOB (bring your own beer) hat anscheinend unterschiedliche Bedeutungen in unterschiedlichen Kulturen^^ Juho hatte sein Bier im Kühlschrank gelagert und als er es holen wollte, war es schon im Magen zweier Spanier. Irgendwann sind wir aufgebrochen ins Hullu Pullo. Allerdings haben Antonia und ich auf dem Weg Hunger bekommen. Sie ist eine deutsche Studentin, die hier auch ein Erasmussemester macht. Nach der Pizza bin ich noch ins Hullu Pullo und sie Heim. Beweggrund: Juho hat mir noch zwei Shots geschuldet. Bin nicht sehr lange geblieben und dann nach Hause.

03.09.12

Ein neuer Tag. Und er fing gut an. Ich habe nämlich bemerkt, dass wir zwei Klobürsten haben. Bei dem Blick in die Toilette habe ich aber nicht verstanden wieso das so ist. Denn dieses Klo hat sicherlich noch nie eine Bürste vom Nahen gesehen. Ich habe es leider versäumt ein Bild von dem Ausgangszustand zu machen. Dafür habe ich aber eins vom Zwischenstand (nach 5 Minuten intensiven Schrubben):


Morgen starte ich dann den zweiten Versuch. 
Nun hieß es schnell an die Uni zu kommen. Um halb zehn sollten wir uns nämlich für unsere Sprachkurse anmelden. Obwohl wir so viele Austauschstudenten sind, hat sich der Ansturm in Grenzen gehalten. Ich weiß nicht, ob die ganzen anderen Leute einfach keine Lust haben einen Sprachkurs zu machen, oder einfach nur alle verschlafen haben. Ich wollte in einen Schwedischkurs, kam dort jedoch nur noch auf die Warteliste. Es gab nämlich nur 8 Plätze (!!!). Außerdem werde ich noch einen Finnischsprachkurs belegen. Mit Patrycja und zwei Chinesinnen Das wird ein Spaß. Wir hatten dann noch eine Einführung in das Buchungssystem der Universitätsbibliothek. Bei der Demonstration ist direkt die ganze Datenbank zusammengebrochen und ein IT-Mann musste kommen, um das Problem zu beheben

Johannes und ich in der Uni

Nach der Veranstaltung sollten sich alle Studenten (auch die regulären finnischen Erstsemestler hatten heute ihren ersten Tag) in einem etwas 3km entfernten Stadion einfinden. Ein Eröffnungskonzert mit einer Finnischen Newcomerrapband (Ich habe keine Ahnung wie der Name war) war geplant. Antonia, Johannes und ich sind mit dem Fahrrad vorgefahren, als plötzlich der Himmel aufriss und Vaasa in ganz neuem glanz erstrahlen ließ. Leute war das schön!!!

Johannes, Antonia und ich


In dem Stadion kamen alle Hochschulen von Vaasa zusammen und haben ein kleines Fest zelebriert. Unter den einzelnen Schulen wurde auch ein Tauziehen veranstaltet. Doch direkt bei dem ersten Zug ist das Seil gerissen (Meine Uni hat gezogen).



Wir mussten sagen, dass uns die Band nicht so umgehauen hat und so sind wir eben schon etwas früher gegangen.
Auf dem Rückweg kamen wir an eine Baustelle. Auf einmal hat ein Horn angefangen zu blasen. Scharfe, einzelne Töne mit aufsteigender Frequenz. Und am Ende, man mag es kaum glauben, eine Explosion. Man hat zwar nix gesehen, aber ein tiefes Donnern gehört und ich hätte schwören können, auch etwas in den Beinen gemerkt zu haben.
Am Abend habe ich noch mit Juho trainiert und bin in die Sauna gehüpft. Ich habe heute selber aufgegossen. Ich hatte das Gefühl, dass mir meine Ohren abfallen würden! Hat alles so gebrannt; aber nach ein paar Minuten hat man sich mehr oder weniger daran gewöhnt. Es gibt direkt am Campus eine Sauna für 50 Leute, die man sich für 200€ mieten kann. Die liegt direkt am Meer. Mal schauen ob ich noch ein paar Saunabegeisterte treffe. Außerdem verfügt ja auch jedes Wohnheim über eine Sauna, in die man umsonst darf.

Auf bald

PS: Bald muss ich das erste mal meine Wäsche waschen gehen. Das wird glaub ich auch so ein Abenteuer^^