Mittwoch, 5. Dezember 2012

Jazz, Kälte, Ollivers(Uns)Inn

01.12.12


+15 °C, Spanish wear caps, gloves and winter coats, Finns are sunbathing.
+10 °C, French desperately try to get their central heating on. Finns plant flowers.
+5 °C, Italian cars won't start. Finns drive with convertibles.
0 °C, Pure water freezes. Water in river Vantaa thickens a bit.
−5 °C, First people are found frozen in California. Finnish midsummer festival ends.
−10 °C, Scottish turn the heat on in their houses. Finns start to use long-sleeve shirts.
−15 °C Jogging temperature
−20 °C, Swedes stay indoors. Finns are having last barbeque before winter.
−29,5 °C Lapland likes to accommodate Joseph
−30 °C, Half of the Greek people have frozen to death. Finns start to dry their laundry indoors.
−50 °C, Polar bears evacuate North Pole. Finnish army starts it's winter training.
−70 °C, Siberian people are moving to Moscow. Finns are furious since the Koskenkorva booze can't be stored outdoors anymore.
−273 °C, Absolute zero. Finns admit that it is quite cold outside.
−300 °C, Hell freezes over. Finland wins the football World Cup.

Ihr merkt es schon, es wird kalt in dem beschaulichen Vaasa:



Ich habe in meinem letzten Post erwähnt, dass ich mich an diesem Tag nur ausruhen wollte. Wie es eben immer so ist, kommt es dann doch anders. Abends waren wir in dem so genanntem Doo-Bop Club. Das Jazzquartet "Hans Olding" hatte zu einem stimmungsvollen Abend in einem Keller geladen, der dafür prädestiniert war, solche Musik zu beherbergen. Hier gehts zur Homepage.





Da das ganze Snus das Urinal verstopft, versuche die Betreiber mit allen Mitteln die Meschen davon abzuhalten, in das Urinal zu spucken. 


Die Musik an sich war dann doch nicht so mein Fall. Ich habe zwar schon oft guten Jazz gehört, aber das ging dann doch etwas an meinem Geschmack vorbei. Der Gitarrist hat auch immer absolut apathisch geguckt, wenn er schwere Riffs zu spielen hatte. Dennoch war es ein sehr netter Abend. 
Kristin hat übrigens über den Tag ihren Schlüssel verloren und musste sich dann am 02.12 mit Besen auf die Suche machen. Und sie war sogar erfolgreich!!!



02.12.12


Katha und ich wollten an dem Tag schwimmen gehen. Da sie Sonne hier ja immer so früh untergeht, haben wir hinter den Häusern einen super Sonnenuntergang schimmern sehen. Nichts wie auf zum Meer dachten wir uns, um das Spektakel beobachten zu können. Es war erst seit zwei Tagen richtig kalt und schon war der sichtbare Teil des Meeres hier zu gefroren. Wir waren erst etwas unsicher, aber nachdem wir in einigen hundert Metern Entfernung ein paar Finnen auf dem Eis gesehen hatten, waren wir auch frohen Mutes. Ab aufs Eis und Blödsinn machen:








Die Schrift im Schnee kam übrigens von Katha. Wenn ich das hätte schreiben sollen, hätte es wieder keiner lesen können.
Am Abend gab es eine Preparty bei Atrestis mit anschließendem Fontanabesuch... Es war wieder ganz schön... feuchtfröhlich. 
Die lustigste Geschichte des Abends: Eine ziemlich umtriebige Finnin hat mit vier Männern auf der Tanzfläche rum geknutscht. Nach nicht all zu langer Zeit wollte sie sich mit einem Deutschen an einen ruhigeren Ort zurückziehen (Toilette). Da dachte sich ein Spanier: 'Komm ich doch direkt mit!' oder wahrscheinlich dachte er: 'Ven conmigo, pero cierto!' :D
Auf jeden Fall standen sie dann zu 3. in einer Kabine und irgendwann hat die Finnin aus heiterem Himmel angefangen zu schreien. Es sind sofort alle zurück in den Club gestürmt. Worauf ich hinaus will: Die Security hat Kameras auf den Toiletten. Sie haben nämlich, nachdem sich die leichte Finnin beschwert hatte, das Videomaterial geprüft um die Lustmolche zu fangen. Was ihnen auch gelang. Aber hallo??? Die könnten einen da locker bei einem Geschäft zugucken. Was ist denn da los? Undenkbar in Deutschland. 
Ich war gegen 5 Uhr im Bett, nachdem ich mich auf dem Heimweg verlaufen hatte. Das ist eigentlich unmöglich, aber wie würde mein Vater sagen: "Man hat ja auch schon Pferde kotzen sehen"^^

03.12.12


Auskurieren. 
Am Nachmittag standen dann Baptisten vor der Tür. Ich hatte nichts vor und so habe ich sie auf einen Kaffee eingeladen. Es waren 2 junge Männer und bei den Temperaturen draußen, waren sie nicht um ihren Job zu beneiden. Wir haben eine Kaffeetasse lang diskutiert und kamen zu dem Schluss, dass sie mich überzeugten Agnostiker und Darwinisten nicht umkrempeln würden. Ich bin dann noch ins Gym und dann bei Zeiten in mein Bettchen. 

04.12.12


Ich habe mein Zimmer aufgeräumt und dabei eine lang vermisste Spiegel-Ausgabe bei mir unter dem Bett gefunden. Nachdem ich ein wenig gelesen hatte, hab ich Wäsche gewaschen. 
Über Nacht hatten ein paar Verrückte versucht, mein Fahrrad zu klauen. Glücklicher Weise ist mein Schloss stark genug gewesen, um die Räuber in die Flucht zu schlagen. Ein paar Blessuren hat mein Drahtesel aber dennoch davon getragen.
Am Nachmittag bin ich mit Katha, Anna und Anne joggen gewesen. Die Temperatur lag bei -17°C. Das ist so die Temperatur, bei der sich durch die Luft beim Ausatmen eine kleine Eis- und Schneeschicht auf der Mütze bildet. War ein tolles Gefühl. Ich hatte zwar 10.000 Schichten an Klamotten an, aber am Ende war ich doch etwas kühl am Hals.
Am Abend sind wir zu Beto und Maxi und haben eine kleine Preparty gefeiert, bevor es in die Schwedische Bar Ollivers Inn ging. Wir hatten einen sehr schönen Abend. 





Atrestis, Carsten und ich 


Tobi und Jossi


Carsten



Alina und Tobi



Tobi, Beto und Hans-Peter





Einer der leckersten Shots den ich je getrunken habe. Ich glaub er hieß Fissu. Er hat gebrannt, geleuchtet und hat eine süßliche Note. 


05.12.12


Heute habe ich angefangen für meine Klausur am 11. zu lernen. Government and management. Eigentlich ist es immer noch viel zu früh, aber die nächsten Tage ist ja Cynthia hier und da machen wir sicher spannendere Sachen als lernen. Phil und ich haben beim Sichten der Unterlagen festgestellt, dass wir für die Klausur drei Bücher hätten lesen müssen. Aus purer Not wollten wir zur Bibliothek und die Lektüre ausleihen. Weil morgen bei den Finnen aber Feiertag (Unabhängigkeitstag) ist, hatte die Bibliothek heute schon früher zu und bleibt morgen auch geschlossen. Also konnten wir die notwendige Lektüre nicht ausleihen. Aber wie sagen die Studenten immer so schön: unter Druck entstehen Diamanten. Also habe ich angefangen die gegebenen Skripte zu sichten. 
Am Abend war ich mit Carsten und ein paar anderen in der Sauna. Wir haben uns nach jeden Saunagang draußen mit Schnee eingerieben. Ein Spaß.
Man bleibt ja bekanntlich mit der Zunge bei solchen Temperaturen an Metal stecken. Das wollte ich ausprobieren. Zuerst habe ich nur meine Zungenspitze gegen eine Metallstange gedrückt. Nichts passiert. Doch dann war ich zu mutig. ZACK nix ging mehr. Mit etwas Kraft konnte ich mich, da ich Gott sei dank nicht die ganze Zunge gegengedrückt hatte, wieder lösen. Aber ein wenig brennt es jetzt noch auf der Zunge. Trottel Joseph (so sah es sicher aus) :-D

Bis bald