Samstag, 15. September 2012

Archipel

15.09.12

Nicht wundern! Ich habe den 14.09 nicht vergessen, sondern wollte mal den Rat von Tim, bezüglich der Chronologie meiner Abschnitte, umsetzen. Es hat sich zwar noch kein anderer beschwert, aber wenn Tim es sagt, dann wird da wohl etwas dran sein. Mein Blog setzt seine Chronologie jetzt also nicht mehr von Post zu Post um, sonder jeder Tag wird, wie ein roter Faden, an den Anderen gehangen.
Wenn sich jemand die alte Abfolge zurückwünscht kann er mir das ruhig sagen. Dann trete ich Timmiboy in den Po und dann ist alles wieder gut :-)
Also, was ist heute passiert. Ich bin gegen 9 Uhr aufgestanden. Janine und ich waren 14:20 verabredet, um zusammen zu dem Hafen hinter unserer Uni zu fahren. Ein Bootstrip in das Vasaaner Archipel stand an.
Doch zuerst mussten die Bedürfnisse des Joseph H. befriedigt werden. Was bedeutet das? Genau! Ein Rührei zubereiten. Aus dem Bett geschwungen, Tür aufgerissen, in die Küche getreten und FLATSCH. Flatsch? Flatsch! Mein Mitbewohner hat, nach eigener Aussage, verrottendes Fleisch ("rotten Meat") im Kühlschrank. Ihm sei die Schale umgekippt und nun sei eben alles in die Küche und vor meine Tür gelaufen. Seine Freundin, die mittlerweile ca zwei Wochen hier wohnt, hat es im Endeffekt weg gemacht. Also gab es lecker Rührei mit massig angebratener Zwiebel. 
Danach war ich joggen. Ich kam mir vor, als hätte ich Fünflinge im Bauch. Das nächste mal bin ich schlauer und warte etwas länger nach dem Essen. 
Dann sollte es auch schon losgehen. Das Wetter hat mitgespielt und so sind wir frohen Mutes in die Insellandschaft aufgebrochen. Wir saßen auf der Hinfahrt oben und auf der Rückfahrt am Bug. Nach einer halbstündigen Fahrt haben wir an einer Insel angelegt. Dort hatten wir die Möglichkeit uns aufzuwärmen und etwas zu essen. Bei der Gelegenheit sind wir auch gleich noch in das Umland und ein wenig durch den Wald geschlichen. Meinen Tutor Juhu habe ich jetzt nach sieben Tagen auch endlich mal wieder gesehen. Er hatte Klausuren und hatte sich dementsprechend zu Hause eingegraben um zu lernen. 
Aber seht selber wie der Trip war: 



Antonia

 Janne

 Unsere Universität





 Der Urbayer Johannes ist stolz wie Oscar

 Ein beheizbarer Pool! Das es dort an jedem Haus auch eine Sauna gibt, brauche ich wohl nicht erwähnen^^



Obwohl die Sonne geschienen hat, war es ganz schön frisch. Deshalb habe ich auch bei unserer Ankunft schnell mein Fahrrad abgeschlossen und bin zu MiniMani gefahren. In einem mords Tempo. Es sollte einem ja auch warm werden. Dort habe ich massig eingekauft. Und zu Hause habe ich eine Bolognese vollständig alleine gezaubert. So richtig mit Hack, Zwiebelringen und ganzen Tomaten. LECKER.  Da hat mich gleich so das Gewissen gepackt, dass ich mich mit Phil noch mal zum Training verabredet habe. Also noch mal ab ins Gym und ein paar Tonnen (in der Summe natürlich nur) gehoben. 
Jetzt nasche ich Marabou-Schokolade und dann werde ich gleich ins Bett gehen.

14.09.12

Ich wache auf und Regen prasselt an mein Fenster. Das senkt natürlich den Elan aufzustehen. Einzig und allein die Tatsache, dass ich nicht mehr einschlafen kann, lässt mich aus meinem Bett krabbeln. Heute sollte man sich für einen der anstehenden Trips registrieren. Helsinki! Ein Wochenende Kultur, Essen und Feierei! Man kennt das Spiel. Man ruft die angegebene Homepage auf und klickt dann so oft F5, bis die Seite endlich freigegeben wird. Schnell alle Daten eintragen und hoffen, dass bei anderen Leuten der Rechner dabei abstürzt. Ich habe glücklicherweise einen Platz bekommen, aber andere haben sich via Facebook beschwert, dass der Trip bereits nach 7 Minuten ausgebucht war.
Ansonsten habe ich an dem Tag zwei second-hand Läden besucht und mir etwas Besteck, Ordner, Vorhänge, eine Webcam und einen Spiegel gekauft. 
Abends habe ich mich mit Tim eine Runde Schach bei http://www.chessmail.de/ gespielt und dabei geskyped. War sehr nett. Am Mittag habe ich schon mit Andreas gespielt. 
Ach und meine Wäsche habe ich noch gemacht. MÄNNLICH

13.09.12

Noch mal zwei Sätze zu dem Tag. Ich war abends noch mit Katharina (eine Deutsche, die ich auf der Beer Pong Party von Beto kennen gelernt habe) joggen. Wir haben uns nichts geschenkt und sind eine ordentliche Strecke gelaufen.Danach habe mich bei http://www.chessmail.de/ angemeldet, um gegen Christian zu spielen. Leider kamen seine Eltern nach den ersten paar Zügen und wir mussten abbrechen. Aber man hat pro Zug sieben Tage zeit. Ich bin also recht zuversichtlich, dass wir es dennoch zu Ende spielen werden^^

Bye bye

Donnerstag, 13. September 2012

Stuhl, Uni, Feierei!

11.09.12

Sooooo liebe Leute. Jetzt sind wieder drei Tage vergangen und es ist genug passiert, um den Blog zu aktualisieren. 
Die Uni hat abgefangen. Nordic perspectives on marketing. Drei Stunden sollte der ganze Spaß gehen. Der Saal war direkt neben der Bibliothek und gebrochen voll. Zum größten Teil war der Raum mit Erasmus-Studenten gefüllt. Ich habe ein Bild gemacht um das ganze mal fest zu halten:


Die Vorlesungen werden in Englisch gehalten. Erstaunlicherweise funktioniert es ganz gut mit dem Verständnis. Die Veranstaltung an sich ist aber eher langweiliger Natur. Leider. Diesen ganzen Marketingkram hat man schon 10 mal in der Heimat gehabt und leider wird es auch recht trocken präsentiert. In der Vorlesung hat jemand nach der Prüfung gefragt. Es wird einem nämlich nahe gelegt, die angegebene Lektüre zu lesen, da man sonst die Prüfung nicht schaffen kann. Dieses Buch + Skript sind gute 400 Seiten. Und die gute Tutorin meinte, dass alles relevant sei. Na da freue ich mich doch direkt auf die Klausur. Das Buch gab es auch nur 5 mal in der Bibliothek. Für gefühlte 100 Studenten die die Vorlesung besuchen. Da ist es fast selbstverständlich, dass die ganzen Exemplare vergriffen sind. 
Nach der Vorlesung bin ich nach Hause. Da stand er plötzlich. Als hätte er nur auf mich gewartet. Der Drehstuhl. Ich saß ja bisher auf einer Bank an meinem Rechner. Diese gehört aber eigentlich in die Küche an den Tisch. 


Jetzt sitze ich jedes mal überglücklich an meinem Schreibtisch und freue mich wie ein Schnitzel. 
Den Rest des Tages habe ich Sport gemacht und etwas gelesen. 

12.09.12

Phu, keine Uni. 
Heute war in der ganzen Stadt eine Rallye von jeder Uni. Ich habe nicht daran teil genommen, aber Phil und ich haben uns den Spaß mal angeschaut. Bei der Gelegenheit sind wir noch mal in den Alkoholladen gerannt, in dem man das 'härtere' Zeug kaufen kann. Hier kann man richtig Geld lassen. Ich hab ein paar Bilder gemacht, die Preise sprechen ja für sich






 Ich hab mir einen Wein gegönnt, weil ich Bier schon langsam nicht mehr sehen kann. Ich habe den billigsten genommen, der nicht in einer Plasteflasche war und habe direkt 8 Euro dafür löhnen müssen. Noch etwas interessantes, was ich bisher noch nicht geschrieben hatte. Um Alkohol in einem normalen Lebensmittelgeschäft verkaufen zu können, muss er einen Alkoholgehalt von unter 4,8% haben. Bei Bier erreichen das die Menschen hier, indem sie normal gebrautes Bier MIT WASSER STRECKEN. Jedes Bier, was man hier bei Lidl oder in irgend einem Supermarkt erwirbt, ist gestreckt. Schrecklich
Doch zurück zur Rallye: Ein riesen Spektakel. Man hat in der ganzen Stadt lustig verkleidete Studenten gesehen, die zum Teil aneinander gebunden waren. Von Clowns, über Soldaten, bis hin zum Adamskostüm haben wir alles gesehen. Und natürlich wurden ganz viele Spiele organisiert. An der einen Station wurden Kleiderketten gebildet, an der Nächsten war eine Minisauna aufgebaut,... Wir sind an einer Gruppe vorbeigefahren und plötzlich haben alle angefangen sich die Klamotten vom Leib zu reißen. Keine Ahnung was da los war, aber scheinbar hat man was verpasst. Ich bin schwimmen gegangen^^
Um 18 Uhr sind Kristin und ich zum Kletterturm gefahren... wieder mal. Geschlossen. Wir sind also um die Ecke zu der Touristeninformation und haben nachgefragt. Die Dame von der Information hat uns auf eine unscheinbare Klingel an der Tür aufmerksam gemacht. 
KLINGELING
Und tatsächlich, es hat ein Mann aufgemacht. Zuerst wurden wir jedoch mit schlechten Nachrichten überhäuft. Der Kletterturm sei geschlossen, weil an der Decke was renoviert werden müsste. Aber es gab ja immerhin noch einen kleinen Boulderraum. Doch dann kam er schon mit der nächsten Info um die Ecke. Bevor man hier klettern kann, muss man einen Kurs besuchen. Der geht einen Abend und soll einem näher bringen, wie man sich in der Kletterhalle zu verhalten hat. 60€ soll das kosten. Der Kurs würde aber nicht vor dem nächsten Monat statt finden. Außerdem müsste man dort in den Kletterverein rein. 50€. 
Kristin hatte dann schon keine Lust mehr und ist wieder nach Hause gefahren. Ich hab dann noch etwas rum diskutiert und durfte dann doch klettern. Ohne Versicherung und ohne Einweisung. Lebensgefahr^^ Kam mir vor, als würden die mich behandeln, als wäre ich noch nie in einer Halle gewesen. Sie meinten, dass es eine Ausnahme sei und ich eben erst mal den Kurs machen müsste. Ich denke aber, dass ich das seien lassen werde. Das ist mir alles zu teuer und nicht lohnend. Die schrauben die Wand nicht um und der Raum war winzig. Einen Gruß also an dieser Stelle nach Chemnitz an die Boulderlounge. IHR HABT MICH VERWÖHNT!!! :-)


Danach bin ich schnell noch mal zu LIDL. Hier gibt es das günstigste Bier (eine Dose kostet hier einen Euro). Ich musste mich beeilen, da ich zu einem kleinen Vorglühen geladen hatte. Wir wollten abends nämlich noch ins Hullu Pullo. Phil, Patrycja, Antoine, Aurélien, Pierre-Luc und Grégoire sind dem Aufruf gefolgt. War eine nette Runde



Es war wieder ganz schön exzessiv^^

13.09.12

Heute hatte ich wieder mein schönes Nordic perspectives on marketing. Danach war ich mit Atrestis, einem Griechen, Mittag essen. Netter Kerl. Dann bin ich Heim, hab mit Vanessa telefoniert und meinen Blog geschrieben. Werde gleich Training gehen. Ach, es kam heute auch endlich der Brief meines Papas an. Zweieinhalb Wochen hat er gebraucht, um seinen Weg zu finden. Ich hoffe die nächsten Briefe schaffen es etwas schneller.
Heute Abend steht nichts an.
 
Bis dann

Montag, 10. September 2012

Die Uni beginnt

09.09.12

Ich bin relativ zeitig aufgewacht und wollte mir ein phänomenales Frühstück bereiten. Da mein Kühlschrank jedoch leer war, bin ich in den nächsten Laden gegangen, um mir Eier, Birnensaft und Marabou-Schokolade zu holen. Als es an das Bezahlen ging, wollte ich mal wieder das Münzfach leeren. Als ich voller Stolz der Verkäuferin mein akribisch abgezähltes Geld in die Hand drückte, schaute diese mich nur komisch an. Man würde hier keine Ein- oder Zweicentstücke annehmen. Es gibt hier also tatsächlich nichts kleineres, als die fünf Cent Stücke. 
Auf dem Heimweg ist mir ein neues Fortbewegungsmittel im Schaufenster aufgefallen:


Jetzt also nicht nur zwei Roller aneinander geschnallt, sondern dann noch, für die hippen Rentner, ein Sitz, für die steilen Berge.
Mein Vater hat mir vor einiger Zeit einen Brief geschickt. Selbiger ist leider noch immer nicht angekommen. Und das obwohl ich mich vor einiger Zeit hier bei dem Postamt gemeldet habe. In dem Brief waren meine Auslandsversicherungsdokumente. Na ich bin mal gespannt, ob noch etwas ankommt. 
Als ich nach dem Frühstück ins Bad ging, bin ich auf zwei benutzte Ohrenstäbchen getreten. Ein Hoch auf die   fernöstliche Hygienekultur :-D
Am Abend waren wir bei Beto Guzmán Abundes eingeladen. Besser gesagt hat er einen Raum gemietet in einem schönen Backsteingebäude. Wir haben Bier Pong gespielt und viel geredet und gelacht. Dort haben wir auch Katharina und Anne kennen gelernt. Zwei nette deutsche Mädels, die durchaus einige Erfolge beim Bier Pong erzielen konnten. 
Die zweite nette Begegnung war Teresa. Eine Italienerin, die aus Arco stammt. Dem Kletterparadies in dem ich vor einiger Zeit mit Christian war. Da hatten wir eine nette Unterhaltung über den Gardasee und die Klettermöglichkeiten. Außerdem haben Phil und ich uns über eine Vietnamesin amüsiert, die einige male an dem Abend penibel ihre Nägel nachlackiert hatte.





Abends sind die Anderen noch ins Fontana gegangen. Ich habe es vorgezogen, nach Hause zu gehen.

Ach ja und heute war der Geburtstag von Janine. Ich würde ja jetzt gerne schreiben, was wir ihr schenken wollen. Da wir uns aber erst morgen alle gemeinsam sehen, werden wir ihr das Präsent erst morgen geben. Und ich kann ja nicht das Risiko eingehen, dass sie hier schon liest was sie bekommt.
Außerdem habe ich heute die korrekte Schreibweise des Namens meines Mitbewohners raus gefunden: Ayush Nyachhyon. Wir halten ziemlich oft Smaltalk zwischen Tür und Angel. Ein netter Kerl. Seine Freundin wohnt auch seit mittlerweile zehn Tagen hier. Sie wischt wenigstens ab und zu die Arbeitsflächen ab^^
Ach ja: meine zwei Mädels Kristin und Patrycja stricken jetzt wie die Weltmeister. Ich bin vor kurzen in ihre Wohnung gekommen, als ich dachte, dass mich ein großmütterliches Weihnachtsbild überrumpelt. Da saßen die zwei jungen Frauen auf ihren Kuscheldecken, in einem mit rotem Stoff abgedunkeltem Raum, und haben gestrickt. Schon lustig die zwei Omis^^ Und ich muss leider zugeben, dass sie beide scheinbar mehr Talent und Geduld haben, als ich das hatte bei meinen Strickversuchen. Patrycja hat in einer Nacht einen halben Schal gestrickt und Kristin ein hübsches, geflochtenes Stirnband.

10.09.12

Heute ist leider nicht wirklich viel passiert. Ich bin ein mal um diese Meereszunge gejoggt, die hier ins Landesinnere führt


Und bis auf einem Besuch in Lina, ist eigentlich nur noch mein Mittagessen erwähnenswert. Ich habe mir nämlich Bratkartoffeln mit gedünsteten Zwiebelringen gemacht. Völlig ohne Aromat!!! Ich weiß es ist nicht wirklich schwer, aber es hat wirklich sehr lecker geschmeckt. 
Morgen wird die Uni anfangen. Wir werden uns gegen 11 Uhr am Campus treffen. Nordic perspectives on marketing geht 14 Uhr los. Für drei Stunden. Vorher wollen wir eines der heiß begehrten Tickets erhaschen für eine Tour in das Archipel von Vaasa. UNESCO Weltnaturerbe und schon deshalb so sehr begehrt, da keine offiziellen Bootstouren für die Öffentlichkeit zu dieser Zeit mehr statt finden.
Ich werde jetzt ins Bett hüpfen. 

PS: Ich fand es sehr schade, an dem Wochenende nicht in Gethles gewesen zu sein. Es war Kirmes. Ich habe fast nur tolle Geschichten gehört. Es haben sich viele ins Zeug gelegt, mich würdig zu vertreten. 
Grüße an die tollen Menschen in Gethles und Umland