06.12.12
Soooooooooooooo eine lange Zeit ist wieder verstrichen und es ist wieder so weit euch auf den neuesten Stand zu bringen. Die letzten Tage sind hier angebrochen und selbst der Countdown der Tage ist Mittlerweile nur noch einstellig. Jeden Tag wird fleißig ein Weihnachtskalendertürchen auf gemacht und mit jeder Freude über Schokolade folgt auch Trauer über die wenigen verbleibenden Tage.
Heute vor einigen Jahren hat sich Finnland für unabhängig erklärt. Das klingt nicht nur nach einer großen Party, es war auch Eine. 95 Jahre ist Finnland alt geworden. 
Ein interessanter Fakt: Einen Tag vor diesem Feiertag bekommen die Finnen ihre Steuerrückerstattungen. Das bedeutet, dass sich jeder über seinen Kontostand freut und alles gleich in die Feier am Abend investieren kann. Ich war am Vorabend nicht weg, aber jeder Club soll gerammelt voll gewesen sein. Also auch von meiner Seite alles Gute an Finnland:
Tagsüber hatte ich einen Fotoshoot bei Beto. Einen Mexikaner, der neben 20 anderen Namen auch Buschmann heißt, also auch Wurzeln in Deutschland hat. Wir haben erst überlegt, ob wir ein paar Fotos im Gym oder in der Schwimmhalle machen sollten, haben uns dann aber doch für ein Shooting in Richtung 60er Jahre entschieden. An dem Tag waren es -15°C und ich bin nur mit Hemd und Herbstmantel draußen umhergestapft dafür. Verdammt kalt^^ Es sollte eigentlich auch ein Schwarz/Weiß Shooting werden, aber Beto meinte, dass meine Bäckchen so zuckersüß seien :-D
Auf dem Rückweg zu meiner Wohnung bin ich an dem Zentralplatz von Vaasa vorbeigekommen. Dort war eine riesen Menschenmenge zusammen gekommen, um den Tag der Freiheit zu feiern. Gesänge, Kerzen und eine nette Atmosphäre haben jeden dazu eingeladen. 
Spät am Abend ist dann auch Cynthia aus Deutschland angekommen. Bei ihrer Reise gab es einige Komplikationen. Erst eine riesige Verspätung, da der Flughafen in Berlin gesperrt war, dann fast verlorenes Gepäck und dann noch eine ewige Zugfahrt. Die Finnische Bahn akzeptiert nur Studentenausweise Finnischer Unis und sonst keine. Also musste die arme Cynthia den vollen Betrag zahlen. Auf eine Strecke von Helsinki nach Vaasa sind das einfach mal 60 Euro. Ermäßigt wären es nur ca 30€ gewesen.
Wir haben uns dann noch fix etwas Vaasa und die Unterkunft angeschaut und sind dann auch recht bald ins Bett, da wir am Folgetag viel vor hatten. 
07.12.12
Ich wollte zuerst ein Fahrrad für Cynthia besorgen, da zu Fuß doch alles etwas weiter weg ist. Da wir in Vaasa aber auf allen Gehwegen geschlossene Schneedecke haben, war Ihr das ganze doch nicht so geheuer. Also haben wir einen ausgedehnten Spaziergang gemacht. Wir sind zuerst in den Figurenpark gegangen. 
Danach sind wir zurück in die Stadt gebummelt. Wir haben einen Abstecher ins Adam und Ewa gemacht und Cynthia hat einen traditionellen Pullover ergattert. Danach ging die Shoppingtour weiter und wir sind direkt ins Stadtzentrum. Ich habe mich mal wieder als schlechter Shoppingpartner erwiesen. Denn schon nach drei Geschäften habe ich einfach nur noch draußen gewartet... bei den anderen wartenden Finnischen Männern^^
Am Abend waren wir bei Katharina eingeladen. Sie hatte mit ihrer liebreizenden Mitbewohnerin gekocht. Kartoffeln, Bratmöhrchen, Köttbullar und leckere Sauce. Es war einfach mal super lecker. Danke noch mal dafür. Wir waren zu acht. Haben noch lange geredet und über die Welt philosophiert.
Es hatte begonnen stark zu schneien. Doch mein Gewissen ließ nichts anderes zu. Ich bin gegen Mitternacht noch mal zum Joggen gegangen. Katha ist auch mitgegangen. Sie würde die nächsten Tage nach Lappland fahren und nicht zum Sport kommen. Voll das schöne Gefühl durch so dicke Flocken zu laufen und den frischen Schnee unter seinen Füßen zu spüren. 
08.12.12
Der letzte Tag von Cynthia in Vaasa war angebrochen. Nach Vaasa wollte sie noch nach Helsinki düsen, um eine Kommilitonin zu besuchen. 
Doch zuerst der Kulturschock. Ich wusste ja schon aus meiner WG in Chemnitz, dass meine liebe Cynthia ab und zu etwas penibel ist, aber in dem Fall überschritt das auch meine Ekelgrenze. Mein netter Mitbewohner lässt sich in letzter Zeit besonders gehen. Ich habe bevor Cynthia kam alles geputzt und gesäubert, aber es ist und bleibt einfach eine Sisyphusarbeit. Der Gute hortet schmutziges Geschirr, kämmt sich in der Küche die Haare, verstopft Abflüsse, hat extrem stinkende Klamotten und Schuhe, die er auch gerne mal im Bad lagert und uriniert leidenschaftlich gerne im Stehen... Ohne die Klobrille hoch zu klappen. Problem dabei ist, dass er es einfach nicht kann. Und irgendwas wegmachen kommt ihn auch nicht in den Sinn. Ich hab ihm ein paar mal schon drauf angesprochen und die Antwort ist immer die Selbe: "Das habe ich nicht gesehen"
ratet doch mal welche Seite mir gehört
Buäääääääääääääääääääääääääähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Cynthia und ich haben uns an dem Tag die Abo-Uni und Meine angeschaut. Danach waren wir im Sweet-Vaasa einen Kaffee trinken und haben in Lina Phillip und die Mädels Kristin und Patrycja besucht. 
Am Abend haben wir noch einen Film geschaut und uns etwas unterhalten. 
09.12.12
Am frühesten Morgen ging es zum Bahnhof. Cynthia wollte verabschiedet werden
Am Nachmittag habe ich mich mit den beiden Marcos und Helena getroffen um unsere Assignment für Crosscultural management zu verbessern. Ein Mist. Das Fach ist einfach mal nur 5 ECTS wert und präsentiert sich ganz im Stil eines 15 ECTS Kurses. Der Kurs legt an den Assignments eine Messlatte an, die locker auch auf Bachelorarbeiten angewendet werden kann. Wie auch immer. Nach ein paar Stunden stand der grobe Part, wobei Marco noch lange bis in die Nacht gearbeitet hat. Der Fleißige
Noch eine kurze Geschichte dazu: Die Jungs haben sich draußen eine Raucherpause gegönnt und ich habe mich einfach dazu gesellt. Nach ein paar Minuten kam eine Erasmusstudentin zu uns und fragte, ob wir ihr nicht helfen könnten. Ihr Auto wollte aus einer Parklücke geschoben werden. Bereitwillig sind wir mitgegangen. Was mir auffiel: Das Auto sollte Hang abwärts geschoben werden. Und es steckte scheinbar nicht im Schnee fest, weil dort kaum welcher lag. Nach einem kurzen Versuch (ohne Erfolg) fragte ich, ob die Gute denn einen Gang eingelegt hätte.
"Nein die Handbremse ist gelö... ohhh ein Gang? Ups!" 
Und Zack, das Auto ist fast von alleine gerollt. Marco und ich haben uns königlich amüsiert. 
10.12.12
Der Tag stand ganz im Zeichen von Government und Management. Lernen, lernen, lernen.
Ich habe ja mal erwähnt, dass der Durchschnittsfinne 9 Tassen Kaffee am Tag trinkt. Selbst ich habe das nicht an meinem Lerntag geschafft. Keine Ahnung wie die das machen. 
11.12.12
Gegen 11 Uhr ging es voller Aufregung zur Uni. Die Klausur wollte geschrieben werden. Die Prüfungsbedingungen sind der Wahnsinn. Wir haben in einem relativ großen Hörsaal geschrieben, der wie ein kleines Theater aufgebaut war. Es gab nur eine Aufpasserin. Viele Erasmusmädels kamen ungeschminkt zu der Klausur. Wohl ein Zeichen dafür, dass sie eine lange Lernnacht hinter sich gebracht hatten. Wie auch immer: Es hat überall während der Klausur geraschelt... was ja für sich spricht. 
Danach bin ich erst mal schwer erleichtert schwimmen gegangen und habe eine Tafel Schokolade verdrückt. 
Am Abend habe ich lange mit Vanessa geskyped, ein paar Mails geschrieben und die Silvesterplanung auf den Weg gebracht. 
12.12.12
Wohoooooooooooooo 12.12.12 12:12 Uhr. Ein Spaß... NICHT
Ich schreibe fix meinen Blog zu Ende, werde Sport machen gehen und noch etwas lesen. Am Abend soll es wieder auf die Piste gehen. Nach der Klausur und im Angesicht der wenigen Zeit die verbleibt, ist das angebracht. 
Ach ja noch etwas. Es gibt im Laundryroom in Lina einen Spruch, der mit Edding an die Wand geschrieben wurde. Lustiger Weise wird gerade dieser Satz zum Leitbild (und Titelbild bei FB) vieler weiblicher Erasmusstudenten hier in Vaasa
Auf bald
Ach ja: Wer ist eigentlich der fleißige Blogleser aus den USA?
Ach ja: Wer ist eigentlich der fleißige Blogleser aus den USA?













